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Barbara Kehrli

Burn on, die Vorstufe vor Burnout


Burn on ist die Vorstufe vom Burnout

Viele reden von Burnout… was, wenn wir uns einmal mit seinem Vorgänger, dem Burn On, beschäftigen?


Kennst du diesen Ausdruck überhaupt ?

 

Die meisten Menschen schauen mich nämlich komisch an, wenn ich von Burn…on spreche. Dabei sind so viele unter uns mittendrin in dieser Vorstufe vom oft gefürchteten Burnout.

Ich selbst hatte mich mehrere Jahre im Burn-On befunden.


Um euch dieses Thema in einem ersten Schritt näher zu bringen, habe ich mir überlegt, den Vergleich mit den vier Jahreszeiten zu machen und wie wir von der Natur lernen dürfen


Wir haben es sicher alle einmal oder auch immer wieder gehört oder gelesen, dass es uns Menschen gut täte, sich wieder mehr mit der Natur zu verbinden und sich auch an der Natur zu orientieren. Ganz nach dem Motto: alles zu seiner Zeit. Harmonie und Abwechslung zwischen Tun und Sein. Doch das Nichtstun macht vielen Menschen Angst. Oft kommen sogar sehr schnell Existenzängste. Es entspricht nicht mehr unserem heutigen Lebensstyl, «nur» zu sein und nichts zu tun. Wir können es uns schlichtweg nicht mehr erlauben in der heutigen Berufswelt. Aber auch im Privaten sind die Ansprüche an uns selbst meist sehr hoch, wir müssen in unseren Augen funktionieren und so springen wir springen von einer Tätigkeit zur nächsten. Schleichend nehmen Überforderung und Erschöpfung allmählich zu, wir fühlen uns immer mehr ausgebrannt. Und machen trotzdem weiter! Wir bewegen uns auf dem dünnen Seil von Burn… on langsam und sicher Richtung Burnout.


 Auch Ängste und Panikattacken haben stark zugenommen.


Wir haben  keine Zeit mehr, um zu sein und uns zu fühlen… Und der Preis dafür ist hoch! Manchmal sehr hoch! Zudem wird dieser oft schleichend  und ohne dass wir es bewusst bemerken eingefordert. Bis plötzlich nichts mehr geht…!


Früher machte es mir Angst, dass ich als pferdegestützter Coach von den Jahreszeiten Wetterbedingt abhängig bin. Wie soll ich je davon leben? Doch heute habe ich verstanden, dass es ein grosses Geschenk ist, dass ich mein Business den Jahreszeiten anpassen «muss». Weshalb? Weil sonst viele von meinen Projekten nie in die Welt getragen würden. Ich hätte schlicht nicht genügend Zeit dafür und auch nicht die Musse, um Kreativität entstehen zu lassen.


ein Coaching mit Pferden hilft uns zu erblühen und wieder vom Tun ins Sein zu kommen

Im Frühling fühle ich mich jedes Jahr voller Kreativität und Lust auf Neues. Geht es dir auch so? Doch diese Kreativität wird oft von meinem Tatendrang und meinem vollen Wochenplan erstickt und so kommen viele Ideen nicht in die Realität. Im März fängt wieder sie Saison an, wo ich Fortbildungen und Seminare mit den Pferden geben kann. Auch die Einzelcoachings nehmen zu, da die Tage wärmer und länger werden. Und so habe ich oft das Gefühl, von Tag zu Tag und Woche zu Woche zu hüpfen, was sehr schön ist. Ich liebe diese quirlige Energie! Diese Energie, die mich vom Frühling in den Sommer trägt, wo ich und meine Klienten voller Tatendrang sind.


Der Sommer ist mein Monat, schliesslich bin ich als Löwin geboren und ich geniesse diese Jahreszeit, die Wärme und das lange Draussen sein aus vollen Zügen. Ende Juli und anfangs August ist es ein wenig ruhiger als in den letzten Wochen und ich habe Zeit für mich und meine Pferde. Und für Ferien mit meinem Liebsten, fernab von Gummistiefel und Misthaufen.


Im September und Oktober laufen die Seminare und Fortbildungen sowie die pferdegestützten Coachings wieder auf Hochtouren.

Und dann kommt der November, es wird ruhiger. Die Seminare und die Schule machen Pause bis Ende Februar. Ich mache immer noch regelmässig pferdegestützte Coachings weil ich die Einzelarbeit mit meinen Klienten liebe. Trotzdem fühlt es sich anfangs November manchmal wie einen innerlichen Plumps an. Von sehr viel zu sehr wenig in meiner Agenda. Davor hatte ich Angst. Doch wenn ich Neues entwickeln will, brauche ich diese Zeit für mich und die Ruhe. Träumen, neuen Ideen und Projekten Raum geben, damit sie entstehen dürfen. Und so füllen sich meine Tage und meine Agenda wieder, doch im Vergleich zu den anderen Jahreszeiten auf eine sehr weibliche Art. Meine besten Inspirationen habe ich, wenn ich Zeit zum Sein habe. Da kommen Ideen hoch, wo ich mich frage, von wo die jetzt gekommen sind. Aus diesen Ideen werden neue Projekte, die immer schöner und besser werden. Ich habe Zeit, Neues entstehen zu lassen und zwar genau so, wie ich es hier schreibe: ich lasse es entstehen, in meinem Innern. Und bringe sie danach im Aussen in Form. So habe ich immer noch die Harmonie von Tun und Sein, wobei hier das Sein deutlich im Vordergrund steht. Es fliesst in mir. Manchmal überrasche ich mich selbst. Und staune, wenn ich von einer Idee anderen Menschen erzähle und plötzlich gemeinsam Neues und Grosses entsteht.


Da bekomme ich manchmal kurz Angst vor meiner eigenen Grösse. Doch dann gehe ich wieder ins Vertrauen. Ich vertraue, dass mein Wachstum parallel dazu abläuft und ich, egal wie gross meine Ideen und Projekte sind, immer gemeinsam mit ihnen wachse und so alles seine Richtigkeit hat. Dass ich auf jedem Schritt von meiner inneren Instanz begleitet bin, unter der Bedingung, hinzuhören.


vertraue dem Leben, dass immer alles zur richtigen Zeit kommt

Und so freue ich mich auf die kältere Jahreszeit, wo ich kuschlig auf meinem Sofa sitze, manchmal brennt mein Kamin und ich mich meinen Träumen, Ideen und alles was entstehen will voll und ganz hingeben kann. Ich weiss jetzt, wie wichtig diese Jahreszeit für mich ist und lehne sie nicht mehr ab. Ganz im Gegenteil. Mit meiner neuen Sicht darauf, fühlt auch sie sich lebendig und voller Freude und Fülle an.


Ich vertraue dem Leben, dass immer alles zur richtigen Zeit stattfindet.


Ich brauche mich nur dem Prozess der jeweiligen Jahreszeit hinzugeben. Und das tut so gut, es nährt mich von Innen und ich fühle mich erfüllt, geschützt und getragen. Von Innen nach Aussen und vom Aussen nach Innen. In Balance zwischen Entstehen lassen, Tun, manchmal viel Tun, Ernten und Sein. Ganz den vier Jahreszeiten entsprechend.


Die Natur lernt uns sehr viel über das Leben. Würden die Bäume und Pflanzen das ganze Jahr blühen, würden sie sterben. Und was machen wir Menschen im Vergleich dazu? Einer unserer grossen Glaubenssätze der heutigen Generation ist, dass wir immer etwas tun müssen, das Sein wird abgelehnt. Und so versuchen wir mit allen Mitteln, immer in voller Blüte da zu stehen und merken nicht – vor lauter tun und abgelenkt sein – dass wir Zyklen brauchen, weil wir sonst innerlich absterben. Zyklen, wie die Jahreszeiten. Aber auch wie der Mond jeden Monat. Und auch täglich ist es sehr gesund für uns, in Zyklen zu leben und regelmässig eine Pause einzulegen.


Verstehst du den Sinn von Zyklen und Phasen? Erlaubst du dir, diese bewusst zu erleben und vor allem auch zu geniessen? Denn wenn wir uns Ruhe gönnen und diese geniessen, können wir auch unsere Aktivität wieder geniessen. Und sind nicht im ständigen tun, im Burn-on, immer kürzer vor dem Burnout.

Du hast es in der Hand.


Was brauchst du vielleicht noch, damit du dir dies erlauben kannst? Wenn du es nicht selbst herausfindest, helfen meine Pferde und ich dir gerne dabei! Denn das pferdegestützte Coaching und insbesondere die Pferde und Ponys bringen uns ins Sein, ins Fühlen und Wahrnehmen.

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